Hallo,
ich hab da mal ne blöde Frage: Mein Kollege und ich haben beide ein Golf 4 Cabrio, beide die 2,0l Maschine, beide EZ 2000, wobei seiner laut Fahrzeug-Ident-Nr. später vom Band (beide Karmann) gelaufen ist als meiner.
Und jetzt Achtung:
Meiner hat D4, seiner nur D3.
Meiner hat eine Ansaugbrücke, seiner nicht.
Ich habe inzwischen gelernt, dass es unterschiedliche MKBs gibt. (Der AWG beispielsweise hat eine Ansaugbrücke, wurde aber lt. Doppelwobber erst ab 06/00 verbaut, allerdings ist meiner von EZ 04/2000).
Müsste es nicht eher umgekehrt sein, der 2,0l Motor mit Ansaugbrücke war doch der letzte, oder? Und obwohl meiner älter ist, hat er ihn und noch dazu D4?
Oder kann es sich bei meinem um ein EU-Fahrzeug handeln, wo die neueren Motoren dann doch schon früher verbaut wurden?
Kann da jemand Licht ins Dunkel bringen?
Gruß
Jan
[Motor, Bremsen usw] Golf 4 Cabrio Motorfrage (AGG, AWW, ATU) 2,0l
Golf 4 Cabrio Motorfrage (AGG, AWW, ATU) 2,0l
Golf Cabrio "Last Edition" Collector No. 379
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So wie ich das verstanden haben, hat der Wagen mit dem alten Motor die neuere Fahrgestellnummer. Das ist aber keineswegs ungewöhnlich. Oft kommt es in den Übergangszeiträumen zu einer Mischverbauung. Das gleiche kann man auch mit dem Mark20 ABS erleben. Eigentlich setze es 03/95 ein, aber dennoch gibt es Fahrzeuge, die deutlich danach gebaut wurden und trotzdem das alte ABS haben.
Außerdem hängt es auch davon ab, wann der Wagen bestellt wurde. Eventuell wurde das Cabby mit dem neueren Motor später bestellt, konnte aber aufgrund von Freiräumen in der Fertigugn etwas eher gebaut werden.
Gruß Marcus
PS: Eine Ansaugbrücke haben sie alle. Was Du meinst, ist das größere Schaltsaugrohr ^^
Außerdem hängt es auch davon ab, wann der Wagen bestellt wurde. Eventuell wurde das Cabby mit dem neueren Motor später bestellt, konnte aber aufgrund von Freiräumen in der Fertigugn etwas eher gebaut werden.
Gruß Marcus
PS: Eine Ansaugbrücke haben sie alle. Was Du meinst, ist das größere Schaltsaugrohr ^^
Ah, danke für den Hinweis. Wieder was gelernt. Genau, das große Schaltsaugrohr meine ich. Das gibt´s übrigens auch wiederum in zwei Varianten: Einmal mit VW-Emblem und "2,0" Schriftzug und einmal ohne.
Genau, der Wagen mit der neueren Fahrgestellnummer hat den älteren Motor (welchen Kennbuchstaben hat der eigentlich?). Die Theorie mit der Mischverbauung bzw. der Bestellung finde ich nachvollziehbar. Würde das dann bedeuten, dass die laufende Fahrgestellnummer sich aus der Reihenfolge der Bestellung und nicht aus der Reihenfolge am Band ergibt? Oder habe ich Dich falsch verstanden?
Was ist denn noch anders beim AWG im Gegensatz zu seinem Vorgänger außer dem Schaltsaugrohr? Und warum gibt´s das SSR beim AWG einmal mit und einmal ohne Schriftzug bzw. Emblem?
Gruß
Jan
Genau, der Wagen mit der neueren Fahrgestellnummer hat den älteren Motor (welchen Kennbuchstaben hat der eigentlich?). Die Theorie mit der Mischverbauung bzw. der Bestellung finde ich nachvollziehbar. Würde das dann bedeuten, dass die laufende Fahrgestellnummer sich aus der Reihenfolge der Bestellung und nicht aus der Reihenfolge am Band ergibt? Oder habe ich Dich falsch verstanden?
Was ist denn noch anders beim AWG im Gegensatz zu seinem Vorgänger außer dem Schaltsaugrohr? Und warum gibt´s das SSR beim AWG einmal mit und einmal ohne Schriftzug bzw. Emblem?
Gruß
Jan
Golf Cabrio "Last Edition" Collector No. 379
Und das zu erklären muss ich etwas ausholen.
Also erstmal zur Reihenfolge der Fahrgestellnummern:
Das geht schon streng nach Fertigungsfolge. Und nicht nach Bestellung. Also es gibt kein Auto mit der Fahrgestellnummer 1234 vor der Fahrgestellnummer 1233 in der Produktion. Aber wann ein Fahrzeug gefertigt wird hängt vom Bestelldatum, von der Priorität und der Fertigungskapazität ab.
Man kann sich das so vorstellen. Die Arbeiter am Band sollen ja die ganze Zeit was zu tun haben. Und sie schaffen am Band am Tag sagen wir mal 100 Fahrzeuge. Aber wenn die Bestellungen nicht ausreichen, dann werden Fahrzeuge gebaut, die entweder erst später gebaut werden sollten, oder Fahrzeuge, die noch garnicht bestellt wurden. Das sind dann die so genannten "Pool"-Fahrzeuge. Damit wird die Produktivität immer auf 100% gehalten.
Deshalb kann es sein, dass ein moderneres Auto vor einem technisch älteren Fahrzeug gebaut wird. Umgekehrt kann es aber auch sein, dass ein Pool-Fahrzeug mit älterer Technik gebaut wird, weil die Teile einfach noch über sind. Fahrzeuge, die eigentlich erst später gebaut werden sollten, lässt man übrigens einfach bis zum Liefertermin auf Parkplätzen stehen.
Deine zweite Frage, warum es teilweise Detailunterschiede gibt, ist eine recht kuriose Sache. Es gibt bei Entscheidungen, wie ein Produkt gefertigt wird, 3 Entscheidungsparteien. Das wäre zum einen das Marketing (was der Kunde will), die Konstruktion (das, was technisch am besten ist) und die PKO (Produktkostenoptimierung, also Geldheinis)
Am Anfang legt das Marketing fest, wie das Auto für den Kunden sein soll. Dann macht die Konstruktion es technisch sinnvoll und die PKO macht in der Serienbetreuung die Fahrzeuge möglichst günstig.
Während der Fertigung wollen natürlich alle was zu tun haben und verändern so einige Sachen. Besonders die PKO verändert als Existenzberechtigung oft Dinge zu kostengünstigeren Lösungen während der Produktion. Mir bekanntestes Beispiel ist die Mittelarmlehne beim Passat 3BG. Dort war das Unterteil am Anfang verchromt. Da man das aber nur in der nach vorne geschobenen Position sieht, wurde das Teil später einfach matt-schwarz. Weil Kunde das ohnehin kaum sieht.
Ich denke, dass der 2.0 Standardschriftzug günstiger war als das VW-Zeichen. Und somit wurde es einfach irgendwann ersetzt.
Achja. Und dann noch die Unterschiede zwischen 2.0l Motoren. Bei den neueren Motoren wurde auch der Zylinderkopf komplett überarbeitet. So gab es einen Querstromkopf, 2 Klopfsensoren im Zuge des Umstiegs auf die Motronik, das Schaltsaugrohr und weitere Änderungen für die Abgasnorm. Trotz des höheren Aufwands verlor der neue 2.0l Motor aber minimal an Drehmoment und wurde zur Saufkuh, weshalb er im Golf IV recht unbeliebt wurde. Alles ein Tribut an die Abgasnorm.
Gruß Marcus
Also erstmal zur Reihenfolge der Fahrgestellnummern:
Das geht schon streng nach Fertigungsfolge. Und nicht nach Bestellung. Also es gibt kein Auto mit der Fahrgestellnummer 1234 vor der Fahrgestellnummer 1233 in der Produktion. Aber wann ein Fahrzeug gefertigt wird hängt vom Bestelldatum, von der Priorität und der Fertigungskapazität ab.
Man kann sich das so vorstellen. Die Arbeiter am Band sollen ja die ganze Zeit was zu tun haben. Und sie schaffen am Band am Tag sagen wir mal 100 Fahrzeuge. Aber wenn die Bestellungen nicht ausreichen, dann werden Fahrzeuge gebaut, die entweder erst später gebaut werden sollten, oder Fahrzeuge, die noch garnicht bestellt wurden. Das sind dann die so genannten "Pool"-Fahrzeuge. Damit wird die Produktivität immer auf 100% gehalten.
Deshalb kann es sein, dass ein moderneres Auto vor einem technisch älteren Fahrzeug gebaut wird. Umgekehrt kann es aber auch sein, dass ein Pool-Fahrzeug mit älterer Technik gebaut wird, weil die Teile einfach noch über sind. Fahrzeuge, die eigentlich erst später gebaut werden sollten, lässt man übrigens einfach bis zum Liefertermin auf Parkplätzen stehen.
Deine zweite Frage, warum es teilweise Detailunterschiede gibt, ist eine recht kuriose Sache. Es gibt bei Entscheidungen, wie ein Produkt gefertigt wird, 3 Entscheidungsparteien. Das wäre zum einen das Marketing (was der Kunde will), die Konstruktion (das, was technisch am besten ist) und die PKO (Produktkostenoptimierung, also Geldheinis)
Am Anfang legt das Marketing fest, wie das Auto für den Kunden sein soll. Dann macht die Konstruktion es technisch sinnvoll und die PKO macht in der Serienbetreuung die Fahrzeuge möglichst günstig.
Während der Fertigung wollen natürlich alle was zu tun haben und verändern so einige Sachen. Besonders die PKO verändert als Existenzberechtigung oft Dinge zu kostengünstigeren Lösungen während der Produktion. Mir bekanntestes Beispiel ist die Mittelarmlehne beim Passat 3BG. Dort war das Unterteil am Anfang verchromt. Da man das aber nur in der nach vorne geschobenen Position sieht, wurde das Teil später einfach matt-schwarz. Weil Kunde das ohnehin kaum sieht.
Ich denke, dass der 2.0 Standardschriftzug günstiger war als das VW-Zeichen. Und somit wurde es einfach irgendwann ersetzt.
Achja. Und dann noch die Unterschiede zwischen 2.0l Motoren. Bei den neueren Motoren wurde auch der Zylinderkopf komplett überarbeitet. So gab es einen Querstromkopf, 2 Klopfsensoren im Zuge des Umstiegs auf die Motronik, das Schaltsaugrohr und weitere Änderungen für die Abgasnorm. Trotz des höheren Aufwands verlor der neue 2.0l Motor aber minimal an Drehmoment und wurde zur Saufkuh, weshalb er im Golf IV recht unbeliebt wurde. Alles ein Tribut an die Abgasnorm.
Gruß Marcus
Zuletzt geändert von Ruffy am 4. Dez 2008 02:26, insgesamt 1-mal geändert.
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